Auch die Bayern haben den HSV in der Bundesliga begrüßt – und keine Gnade gezeigt. Der deutsche Rekordmeister schaffte früh klare Verhältnisse. Dank einer eiskalten Offensive hat der FC Bayern ein Schützenfest gefeiert und sich damit ordentlich Selbstvertrauen für den bevorstehenden Auftakt in der Champions League geholt. Der deutsche Rekordmeister besiegte den Hamburger SV am dritten Bundesliga-Spieltag souverän mit 5:0 (4:0). Das Team von Vincent Kompany steht damit weiterhin an der Tabellenspitze. Der HSV hingegen wartet nach dem Wiederaufstieg noch immer auf das erste Bundesliga-Tor seit sieben Jahren. Serge Gnabry ließ die Zuschauer in der Allianz Arena bereits nach drei Minuten jubeln. Aleksandar Pavlović (9.), Doppelpacker Harry Kane (26. Minute per Handelfmeter und 62.) sowie Luis Díaz (29.) erhöhten. In den sieben Jahren Hamburger Zweitklassigkeit war dieses Nord-Süd-Duell ausgefallen. Davor hatten sich die Hanseaten stets als freundliche Gäste in der Allianz Arena präsentiert. In neun Partien gab es neun teils fulminante Bayern-Siege – darunter zweimal ein 8:0 und ein 9:2. Den letzten Punktgewinn in München hatten die Hamburger im August 2008 geschafft. So lief das Spiel Schon nach wenigen Augenblicken war klar, dass dies für die Norddeutschen wieder ein bitterer Tag werden würde. Früh eröffnete Gnabry mit einem strammen Schuss unter die Querlatte den Münchner Torreigen. Dessen DFB-Nationalmannschaftskollege Pavlović legte als Krönung einer sehenswerten Ballstafette das 2:0 nach. Den Hamburgern ging alles viel zu schnell. Gegen die Münchner Super-Offensive hatte Gäste-Coach Merlin Polzin in der Abwehr umbauen müssen, die Debütanten Luka Vušković und Aboubaka Soumahoro sollten gegen Kane und Co. das Schlimmste verhindern. Dies gelang den Jungstars nicht. Soumahoro sah schon nach gut 30 Sekunden nach einem Foul die Gelbe Karte. Später hatte er Glück, nicht schon früh die zweite Verwarnung zu kassieren: Der Franzose berührte im Strafraum den Ball klar mit der Hand, wie Schiedsrichter Tobias Stieler nach einer Intervention des Videoassistenten (VAR) feststellte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kane sicher. Nur wenige Minuten später legte Díaz Treffer Nummer vier nach, sein Distanzschuss wurde von Vušković unhaltbar abgefälscht. Es kam alles zusammen an diesem Abend für die Hamburger. Torhüter Daniel Heuer Fernandes, der im Gehäuse der Hamburger den Vorzug vor Bayern-Leihgabe Daniel Peretz bekommt, redete danach energisch auf seine Vorderleute ein. Dem Schlussmann verdankten die Gäste, dass es zur Pause nicht schon 5:0 oder 6:0 stand. Zweimal parierte Heuer Fernandes gegen Olise (13. und 41.). In der Nachspielzeit ging ein Abschluss von Joshua Kimmich knapp vorbei. Und Hamburg? Mehr als ein Abschluss durch William Mikelbrencis (18.) nach einem Stellungsfehler von Bayerns Josip Stanišić sprang nicht heraus. Gegen spielfreudige und torhungrige Münchner war der Aufsteiger chancenlos, auch teilweise zwei dicht gestaffelte Fünferreihen vor dem Strafraum halfen nichts. "2. Bundesliga – HSV!", skandierten die Bayern-Fans hämisch.