16 Frauen beschuldigen David Copperfield des sexuellen Fehlverhaltens. Einige sollen zum Zeitpunkt der Vorfälle unter 18 Jahre alt gewesen zu sein. Er schrumpfte Flugzeuge, schlüpfte durch die Chinesische Mauer, schwebte über dem Grand Canyon und ließ die Freiheitsstatue verschwinden. Mit seinen spektakulären Shows begeistert er seit den Siebzigern Millionen Menschen. Bis heute gilt David Copperfield als einer der besten Illusionisten der Welt. Doch täuschte er auch privat alle? Die US-Ausgabe des "Guardian" veröffentlichte am Mittwoch eine umfangreiche Recherche, die sich auf Interviews mit mehr als 100 Personen sowie auf Gerichts- und Polizeiakten beruft – und schwere Vorwürfe gegen David Copperfield publik macht. 16 Frauen beschuldigen den Star-Magier des sexuellen Fehlverhaltens – mehr als die Hälfte von ihnen gibt an, zum Zeitpunkt der Vorfälle unter 18 Jahre alt gewesen zu sein. Zwei der angeblichen Opfer schildern in dem Artikel unabhängig voneinander, wie sie als 15-Jährige in Shows von Copperfield auf die Bühne geholt wurden und er ihnen danach seine Telefonnummer gab. Beide hatten monate- bis jahrelang Kontakt zu dem Zauberkünstler. Er hätte den Frauen, die heute in ihren Vierzigern sind, Briefe und Geschenke geschickt und, als sie älter waren, auch Sex mit ihnen gehabt. Weitere Frauen behaupten, Copperfield habe sie bei Auftritten unsittlich berührt und sich auf eine Weise verhalten, die sie heute als unangemessen empfinden. Trotz ihres jungen Alters habe er aktiv Kontakt zu ihnen gesucht. Drei Frauen werfen dem heute 67-Jährigen vor, sie unter Drogen gesetzt zu haben, bevor er an ihnen sexuelle Handlungen vornahm, denen sie nicht zustimmen konnten. Der Bericht merkt an, es gebe keine Beweise dafür, dass Copperfield das genaue Alter der Frauen kannte. Doch es gebe Hinweise, die darauf schließen lassen. Die Vorfälle sollen sich von den späten Achtzigerjahren bis 2014 erstreckt haben. Anwälte streiten Fehlverhalten ab Copperfields Anwälte streiten jegliches Fehlverhalten des Magiers ab und bezeichnen die Anschuldigungen gegen ihn als "falsch und völlig unbegründet". Er habe sich "niemals unangemessen verhalten, schon gar nicht Minderjährigen gegenüber". In der Stellungnahme räumten sie ein, dass der Magier mit einer der Frauen eine "einvernehmliche und legale sexuelle Beziehung" geführt habe, nachdem sie 18 geworden war. Die Anwälte weisen darauf hin, dass Copperfield nie wegen einer Straftat angeklagt worden sei. Unangemessenes Verhalten gegenüber Frauen sei "das Gegenteil von allem, wofür er steht und wofür er hart arbeitet". Der Magier sei eine freundliche und schüchterne Person, die "respektvoll" mit Männern und Frauen umgehe. Drogen seien "kein Teil seiner Welt". Die Anwälte betonten außerdem, dass auch zuvor schon "zahlreiche falsche Behauptungen" gegen Copperfield erhoben worden seien.