Gesellschaftliche Strukturen, die thematisierte Macht sowie die Geschlechterrollen verleihen August Strindbergs 1889 uraufgeführtem Trauerspiel "Fräulein Julie" zwar Fragwürdigkeit, aber auch noch Attraktivität. Regisseurin Birgit Schreyer Duarte holt den viel gespielten Klassiker in die Gegenwart. Bei der Premiere am Donnerstagabend am Landestheater in Bregenz wurde zudem deutlich, wie gut sich die Genrebezeichnung Tragödie vermeiden lässt.