Heidelberg/Darmstadt: BorgWarner baut in Heidelberg 65 Stellen ab
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Von Barbara Klauß
Heidelberg/Darmstadt. Der US-amerikanische Automobilzulieferer BorgWarner baut am Standort in Heidelberg 65 von rund 400 Stellen ab. Das teilte Türker Baloglu. Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall in Heidelberg, am Montag auf Anfrage mit. Demnach soll der Stellenabbau bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Verhandlungen über Sozialplan und Interessenausgleich mit dem Betriebsrat sind Baloglu zufolge bereits abgeschlossen.
Zwei Drittel der Betroffenen wechseln dem Gewerkschafter zufolge in eine sogenannte "Rentenbrücke" – eine Vorruhestandsregelung; ein Drittel in eine Transfergesellschaft, in der sie weiter qualifiziert und bei der Suche nach einer neuen Stelle unterstützt werden sollen. Mit der Einigung zeigte sich Baloglu zufrieden: "Wir haben einen sehr guten Sozialplan und Interessenausgleich erzielt", sagte er.
Bereits Anfang vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass der Stellenabbau beim Automobilzulieferer auch den Standort in Heidelberg treffen würde. Die Anpassungen am Standort seien Teil der Bemühungen, um unter den aktuellen Marktbedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben, teilte eine Unternehmens-Sprecherin damals mit. Die IG Metall hatte ursprünglich mit dem Abbau von rund 100 Stellen gerechnet.
Der Standort im Pfaffengrund ist einer von neun von BorgWarner Transmission Systems in Deutschland, Frankreich, England, Japan, Korea und USA. Das Unternehmen stellt Getriebekupplungskomponenten und -systeme her und ist Zulieferer aller großen Hersteller von Personen- und Nutzfahrzeugen.
Ein Bereich, in dem laut IG Metall Personal abgebaut wird, ist die sogenannte Endkontrolle der Lamellen für Automobilgetriebe: Derzeit würden sie noch durch Sichtkontrolle geprüft, hieß es im vergangenen Jahr. Dies sollten Kameras und Algorithmen übernehmen.
Unterdessen wurde am Montag bekannt, dass BorgWarner den hessischen Batteriehersteller Akasol kaufen will. Den Anteilseignern werde 120 Euro je Aktie geboten, teilte Akasol in Darmstadt mit. Die Übernahme aller Aktien würde BorgWarner rund 730 Millionen Euro kosten. Das 2008 gegründete Unternehmen stellt Lithium-Ionen-Batteriesysteme für Busse, Bahnen, Lastwagen, Industriefahrzeuge sowie Schiffe her und will von der zunehmenden Elektrifizierung schwerer Fahrzeuge profitieren. Zu den Kunden gehören Daimler, Alstom und Volvo. Akasol wuchs zuletzt kräftig, steckt aber in den roten Zahlen. Die Mitarbeiterzahl liegt bei rund 300.