Im ersten Teil hatten wir die stete Wiederholung des Wortpaares „Sagen und Gesagtes“ als Orgelton des gesamten Textes von „Jenseits des Seins“ benannt. In heutiger Zeit scheint dies in einem philosophischen Text ominös, und also des jeweils neuen Nachbohrens bedürftig. Wiederholen wir zunächst auf schlichte Weise: das Gesagte könnte man als das schon einmal Gesagte lesen, mithin als das Bekannte, Verständliche, sogar als Jargon könnte man es unter bestimmten Voraussetzungen bezeichnen. Zumindest aber als Worte, die als bereits gesagte zwar – so wie Levinas es beschreibt – thematisieren, informieren oder mitteilen, aber indem sie scheinbar eindeutig ihre Stelle im Kanon der Bedeutungen längst gefunden haben, auch schon verblasst und erstarrt sind, ihr Leben verloren haben, als bleiche Schatten ihrer selbst nur mehr die Kommunikation als leblose Abstraktion eines Gesprächs zulassen. Das Sagen demgegenüber finge je neu an, geschähe im Augenblick des lebendigen Zuhörens und Sprechens mit einem Anderen.
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