Adler Mannheim gegen Wolfsburg Grizzlys: Die Adler verpassen das Finale
Von Rainer Kundel
Mannheim. Die Mannheimer Adler haben das Finale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft durch eine etwas unglückliche 1:2 (1:1, 0:0, 0:1) – Heimniederlage gegen die Wolfsburg Grizzlys im entscheidenden Spiel des "Best-of-Three" Playoff-Modus verpasst. Trotz einer starken kämpferischen Leistung fand die Mannschaft von Trainer Pavel Gross gegen defensive eingestellte Niedersachsen kein Mittel, um den Abwehrriegel zu überwinden. Großes Pech war, dass beim Siegtreffer der Wolfsburger drei Minuten vor Schluss der Puck unglücklich vom Schlittschuh des Adler-Verteidigers Reul über die Linie trudelte.
Eine schlechte Nachricht gaben die Adler vor dem Spiel bekannt. Nach Wolf und Huhtala (Arm-bzw. Schulteroperation) fiel auch Florian Elias aus. Das 18-jährige Talent, seit Beginn dieser Saison Stammspieler beim achtfachen deutschen Meister, zog sich am vergangenen Montag im ersten Spiel des Halbfinales eine Handverletzung zu und wurde am Freitag operiert.
Die Partie begann für die Mannheimer dennoch verheißungsvoll. Verteidiger Denis Reul (4. Minute) traf durch einen verdeckten Schuss aus der Halbdistanz mit seinem zweiten Playoff-Tor zum 1:0. Bast (9.) sowie Smith (10.) während eines Überzahlspiels versäumten es danach die Führung auszubauen. In der Folgezeit zeigten sich die Schützlinge von Trainer Pavel Gross gegen die schnell vorgetragenen Angriff der Niedersachsen anfällig, sodass sich der Ausgleichstreffer von Spencer Machacek (14.) abzeichnete. Der Wolfsburger Torjäger fälschte einen Schuss von Bruggisser ab. Bei 13:5 Schüssen aufs Tor aus Sicht der Gastgeber war das Remis nach 20 Minuten dennoch ein unbefriedigender Zwischenstand.
Die Partie geriet nach der ersten Pause immer mehr zum erwarteten Abnutzungskampf, bei dem sich die Kontrahenten keinen Zentimeter Eis schenkten. Drei Strafzeiten gegen die Grizzlys konnten die Adler nicht ausnutzen, überstanden andererseits auch vier Minuten mit einem Spieler weniger bei Strafen gegen Desjardins und Krupp schadlos.
Trotz nahezu pausenlosem Anrennen gelang es den Blau-Weiß-Roten nicht, den starken Gäste-Keeper Dustin Strahlmeier zu überwinden. Auch alle Nachschussmöglichkeiten blockte der Abwehrwall des Gäste weg. Bei einem der Entlastungsangriffe fuhr der schwedische Angreifer Max Görtz in der 57.Minute entschlossen ums Mannheimer Tor, von wo sein Pass vom Schlittschuh von Denis Reul über die Torlinie rutschte. Um 22.45 Uhr war der Meister von 2019 – 2020 wurde aufgrund der Corona-Pandemie kein Titel ausgespielt – entthront. Statt Tanz in den Mai hieß es Wunden lecken nach einer weitgehend überragenden Hauptrunde. Die in einer Jubeltraube aufgehenden Wolfsburger treffen dagegen am Sonntag im Finale auf die Eisbären Berlin.
Adler Mannheim-Grizzlys Wolfsburg 1:2 (1:1, 0:0, 0:1); Tore: 1:0 Reul (4.),1:1 Machacek (14.), 1:2 Görtz (57.); Schiedsrichter: Hunnius (Berlin), Schrader (Bochum); Strafminuten: 6/8; Zuschauer: keine