Säumige Kundschaft: Ford will sein Geld: Autos sollen bei Schulden künftig Alarm schlagen – oder von selbst zum Händler fahren
Geht es nach Ford, soll es für säumige Kunden in Zukunft richtig ungemütlich werden. Das Unternehmen sicherte sich kürzlich ein Patent, welches verschiedene Maßnahmen beschreibt, um Schuldner in den Wahnsinn zu treiben – bis hin zur autonomen Flucht des Autos.
Ausstehende Zahlungen sind für Autohersteller selbstverständlich ein Ärgernis. Und Mahnungen per Post oder App lassen sich vom Kunden sehr leicht ignorieren. Ford hat sich daher kürzlich ein Patent gesichert, das den Kampf gegen den Schuldner deutlich erleichtern könnte – und der säumigen Gegenseite gleichzeitig das Leben schwermachen würde.
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Das Patent sieht vor, ignorante Kundschaft in mehreren Eskalationsstufen auf die ausstehenden Schulden aufmerksam zu machen. Das soll bei kleineren Ärgernissen beginnen, allmählich dazu führen, dass sich das Auto kaum noch fahren lässt, und im letzten Schritt die vollständige Kontrolle über das Fahrzeug ermöglichen – beziehungsweise dessen eigenständige Rückfahrt zum Händler anstoßen.
Erst schaltet das Auto Funktionen ab, dann wird es bockig
Dem Patent zufolge soll das System zunächst einzelne Funktionen deaktivieren, zum Beispiel die GPS-Navigation, die Soundanlage oder die Klimaanlage. Insgesamt soll das für ein "ein gewisses Maß an Unbehagen" sorgen. Reicht das nicht, soll das Auto damit beginnen, ein "unaufhörliches und unangenehmes Geräusch" abzuspielen.
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Sollte das alles nicht zum Erfolg führen, soll das Auto bestimmte Fahrten unterbinden. In diesem Stadium wäre es dann beispielsweise noch möglich, ein Krankenhaus oder den Arbeitsort mit dem Auto zu erreichen, andere Ziele wären aber gesperrt.
Auf Nimmerwiedersehen
In der letzten Stufe sieht das Patent vor, dass das Auto sich von selbst an eine Stelle fahren soll, wo es in Ruhe abgeschleppt werden kann oder aber einen Händler ansteuern soll, der das Auto dann wieder einlagert. Sollte die Kilometerleistung zu hoch oder der Zustand sehr schlecht sein, skizziert das Patent sogar ein Szenario, in dem der Wagen seine letzte Reise antritt und eigenmächtig beim nächsten Recyclinghof vorstellig wird.
Das ist aber noch alles Zukunftsmusik – denn viele der beschriebenen Funktionen würden ein vollautonomes Auto voraussetzen, das in der Lage wäre, ohne Fahrer sicher von A nach B zu fahren. Unklar ist auch, was passieren würde, sollte der Ford in einer Garage oder auf einem umzäunten Gelände stehen – er würde sich vermutlich nicht selbst befreien können.
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Gegenüber "Gizmodo" erklärt Ford, dass der Hersteller das Einreichen von Patenten für neue Erfindungen als Teil der alltäglichen Arbeit sehe und diese nicht immer für den unmittelbaren Einsatz gedacht seien.