"Höhle der Löwen": "Jetzt habe ich Schiss" – Ralf Dümmel kämpft verbissen um eine Backmatte
Erneut hoffen fünf Unternehmen auf einen Löwen für ihre Idee. Doch nicht alles kommt sofort gut an – zwei Startups lassen die Investoren fallen wie heiße Kartoffeln. Dafür entbrennt um ein anderes ein echter Bieterkampf.
Zum Start der Folge wird es mittelalterlich. Es geht um veganen Met – tatsächlich eine Neuheit, denn Honigwein ist – sie haben es erraten – ein tierisches Produkt. Mit "Vegablum" soll sich das ändern, wobei das nur die Marke ist. Der neue Met soll Vet heißen – ein Seitenhieb auf den V-Trend bei veganen Nahrungsmitteln und die Abkürzung für "veganen Elfentrunk". Als Basis dient veganer Honig aus Löwenzahn, den das Unternehmen auch abseits ihres Getränks vertreibt. Zehn Prozent der Anteile gibt es für 100.000 Euro.
Die Naschkatzen sind zunächst angetan. Der vegane Honig schmeckt wie der echte, lautet das Fazit. Bei der Verkostung finden die Tester ebenfalls gefallen an dem Trunk. Dann geht es, leicht erheitert, an die Zahlen: Aktuell macht Vegablum rund 300.000 Euro Jahresumsatz. Doch der vegane Met macht den Investoren Sorge – wenn echter Honigwein schon eine Nische ist, wo ist dann die vegane Alternative zu verorten? Ralf Dümmel steigt umgehend aus, Glagau und Onaran ebenso.
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Dagmar Wöhrl und Tillman Schulz besprechen sich, ob sie aktiv werden wollen. Es geht schon lange nicht mehr um den Vet, sondern den veganen Honig. Aber: Zwei Löwen gibt es nicht zum Preis von einem – gefordert werden 25,1 Prozent für die beiden. Das ist viel, aber es kommt zum Deal.
Kein Bock auf Tabletten
Danach folgt eine kleine Revolution beim Zähneputzen – passend nach dem Honig. Es geht darum, die Paste aus der Tube zu holen und daraus Tabs zu machen. Das macht den Transport leichter und offenbar nachhaltiger. Für zehn Prozent an der Firma namens Natch werden 375.000 Euro gefordert.
Das Prinzip der Pasta-Tabletten ist sehr einfach: Man zerbeißt sie mit den Zähnen und mischt sich mit dem Speichel, der dabei entsteht, die Zahnpasta einfach selbst. Im Selbstversuch gelingt es allen Löwen auf Anhieb. Danach wird dem Unternehmen auf den Zahn gefühlt. Billig ist Natch mitnichten. 85 Tabletten kosten bis zu 14,90 Euro - und entsprechen rund 1,2 Tuben herkömmlicher Zahnpasta. Ein paar Löwen können sich das Lachen nicht verkneifen. Wie soll man das dem Endkunden erklären?
Insolvent, Millionär: Was aus den alten DHDl gründern wurde_10.30
Janna Ensthaler meldet sich als erste ab. Dümmel auch – der Preis von Produkt und Unternehmen ist nicht heiß. Nachdem dann noch rauskommt, dass bereits acht Investoren im Unternehmen stecken, flüchtet Glagau fluchend im Rekordtempo, Wöhrl folgt. Es bleibt Schulz, der den Deckel draufmacht – kein Deal für Natch.
Wie wird es für Animalchat aussehen? Denn jetzt geht es um eine Art Videosprechstunde für Tierärzte, damit Tierhalter zu Hause bleiben können und trotzdem schnelle Hilfe bekommen. 200.000 Euro für zehn Prozent sind fällig für den Messenger.
Geld verdient Animalchat durch die Vermittlung der Ärzte, die den Patienten für Videosprechstunden über die Plattform einen Preis berechnen und die Abogebühren der Praxen. Bisher hat das Unternehmen zwei Kunden – für die Löwen ein Warnsignal. Doch einer der Gründer beschwichtigt und kann ein großes Netzwerk potentieller Kunden nachweisen. Uninteressant ist der Businessplan nicht, aber Schulz meldet sich sofort ab.
Ralf Dümmel Social Chain Pleite, 20.00
Dümmel lobt, kann dem Projekt aber nicht helfen. Raus. Glagau und Wöhrl tun sich indes zusammen und loten die Möglichkeiten aus. Das Angebot: 200.000 Euro für 20 Prozent. Es bleibt Carsten Maschmeyer. Und der fährt groß auf: "Um ein Unternehmen aufzubauen, braucht man Vitamin B. Ich biete euch was besseres: Vitamin M. Maschmeyer", poltert er. "Ich bin genau das, was euch fehlt". Auch seine One-Maschmeyer-Show ist aber nicht günstig – er will ebenfalls 20 Prozent für die gebotene Summe.
Nach kurzem Hin und Her leiern die Gründer dem Vitamin M nochmal 50.000 Euro aus den Rippen und besiegeln den Deal. Maschmeyer übernimmt.
Alle wollen die Backmatte, einer ganz besonders
Dann wird es simpler. Es geht um eine Silikonbackmatte. Damit soll es sehr einfach sein, das Essen im Ofen richtig schön kross zu backen. Es handelt sich um den Schnapper der Sendung: 40.000 Euro für zehn Prozent. Das Matten-Starter-Set für Endkunden liegt bei 20 Euro.
Der stern hat das Produkt im Vorfeld getestet, den Text dazu finden Sie hier.
So simpel die Idee, so einfach die Angebote: Ensthaler bietet sofort die geforderte Summe, Glagau steigt aus. Wöhrl bietet den Deal ebenfalls und lockt mit einer Zusammenarbeit mit der Firma Fackelmann. Schulz und Dümmel lassen sich nicht bitten – und packen ebenfalls aus, was sie alles zu bieten hätten. Eine schöne Lehrstunde in Selbstdarstellung.
Mr. Regal kann das alles nicht auf sich sitzen lassen. Er bietet die doppelte Summe, will aber auch die doppelten Anteile. Schulz zieht nach. Die Gründer ziehen sich zurück, Dümmel rennt hinterher: "Ich gehe auf 15 Prozent runter, ich habe jetzt Schiss". Das machen bis auf Ensthaler alle mit, es geht nur noch um die Person. Alt-Löwe Dümmel bekommt den Zuschlag und springt aus dem Sessel, als hätte er sich auf eine Nadel gesetzt. Ein Löwe in Ekstase.
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Ein Einhorn ohne Horn ist eben nur ein Pferd
Den Abschluss macht ein außerordentlich selbstbewusstes Unternehmen, das aus gleich fünf Gründern besteht. Scentme verkauft Waschmittelpods mit hochwertigen Parfums. Den Luxus-Anspruch haben sie auch für ihre Bewertung. 200.000 Euro für zehn Prozent sollen es sein – ein teurer Spaß. Für Endkunden sollen 14 Pods 11,90 Euro kosten, also rund 85 Cent pro Waschgang. Auch das tut weh, zumal die Versandkosten des Online-Only-Waschmittels in dieser Rechnung noch fehlen.
"Wir werden der nächste Milliarden-Konzern", versichert einer der Gründer zur Eröffnung der Vorstellung. Soso. Die Löwen gehen erst einmal Schnüffeln. Tendenziell gefällt, was in den Handtüchern steckt.
Die Rechnung wird aber haarig. Der bisherige Umsatz des "Milliardenkonzerns" liegt bei 50.000 Euro. Investiert haben die Gründer zwei Millionen Euro. Der Kundenstamm besteht aus 2000 Personen. Maschmeyer wundert sich dann doch, woher das Selbstbewusstsein kommt. "Euer Businessplan ist eher Businesswahn", resümiert er – und meldet sich ab.
Wöhrl sieht für sich auch keine Zukunft mit Scentme, Glagau stinkt es ebenfalls. Dümmel fürchtet, dass der Waschmittelmarkt zu groß ist – und man eine Menge Geld bräuchte, um eine Marke dort zu platzieren. Er ist ebenfalls raus, es bleibt Tillman Schulz. Voll des Lobes zieht auch er sich zurück. No deal.
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