SS-Vergleich: Adidas will Nummer für deutsches EM-Trikot sperren
Das deutsche EM-Trikot ist schon jetzt ein Verkaufsschlager. Doch eine Rückennummer werden die Fans bald wohl nicht mehr tragen können. Bei den Länderspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande lief die deutsche Nationalmannschaft erstmals in ihren neuen Trikots für die Heim-EM 2024 auf. Besonders das pinke Auswärtsdress sorgte dabei für Diskussionen unter Fans . Nun sind die Trikots der DFB-Elf erneut in aller Munde. Dieses Mal jedoch aus einem anderen Grund. Konkret geht es um die Rückennummern der Jerseys. Diese sind im 3D-Stil der 1990er-Jahre gehalten. Doch genau das wird jetzt zum Problem bei einer bestimmen Nummer: der 44. Zwar wird bei der EM kein Spieler diese Nummer tragen, da der 23-köpfige Kader die Zahlen 1 bis 23 bekleiden wird, doch im Fanshop von Hersteller Adidas können Fans ihre Trikots mit beliebigen Namen und Nummern personalisieren – so auch mit der 44. Problematisch: Diese sieht bei genauerem Hinschauen der in Deutschland verbotenen SS-Rune unangenehm ähnlich. Das war mehreren Personen im Netz aufgefallen. Adidas-Sprecher: "Setzen uns gegen Hass ein" Die SS (Schutzstaffel) wurde 1925 von Adolf Hitler gegründet. Die nationalsozialistische Organisation diente zur Zeit des Nationalsozialismus als Terror- und Unterdrückungsorgan und war als solches maßgeblich am Holocaust und weiteren schwerwiegenden Kriegsverbrechen beteiligt. Adidas-Sprecher Olvier Brüggen sagte der "Bild": "Bei Adidas arbeiten Menschen aus rund 100 Nationen, unser Unternehmen steht für die Förderung von Vielfalt und Inklusion, und wir setzen uns als Unternehmen aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Gewalt und Hass in jeder Form ein." Und weiter: "Wir werden die Nummer 44 schnellstmöglich sperren." Denn: Fans können ihr Trikot mit der 44 zwar nicht mit Namen wie "Hitler", "Nazi" oder den Hitlergrüßen "Sieg heil" oder "Heil Hitler" beflocken, weil die Website dies mit dem Verweis auf die eigenen Personalisierungsrichtlinien abblockt. Doch: Namen wie der von Hitlers Reichspropagandaleiter Goebbels oder den Kriegsverbrechern Goering und Himmler waren möglich. Beim DFB soll die Problematik zur Rückennummer nicht bekannt gewesen sein. Der Verband distanzierte sich gegenüber der "Bild" aber ebenfalls von rechtem Gedankengut.